Teilen auf Facebook
 

Sprengen

Die durchschnittliche Mächtigkeit der Eisenerzlagerstätten betrug etwa 4–8 m. Um Eisenerz aus dem Lagerverband zu lösen, wendete man im frühen Bergbau das Feuersetzen an. Die Hitze eines Holz- oder Holzkohlenfeuers „zermürbte“ das Gestein, so dass es von Hand mit Schlägel und Eisen hereingewonnen werden konnten.

 

Holzschnitt

>> größere Ansicht <<

 

Die Einführung des Schießpulvers (1627) brachte hier Arbeitserleichterung und enorme Zeitersparnis. Nach der Herstellung eines Bohrloches wurde eine fest eingeschlossene Sprengstoffmenge zur Explosion gebracht. Eine mit dem Sprengpulver gefüllte Papierpatrone gelangte mit Hilfe einer Räumnadel bis auf den Boden des Loches. Anschließend füllte man den verbliebenen Hohlraum mit dem Besatz aus, der vorzugsweise aus Ton bestand. Nun konnte die Räumnadel herausgezogen werden und hinterließ dabei einen Zündkanal zur Aufnahme eines Zünders, z.B. einen mit Pulver gefüllten Strohhalm. Der herausragende Schwefelfaden wurde angesteckt. Während sich die Bergleute in Sicherheit brachten, entzündete sich zuerst der Zünder und danach durch den Kanal die Pulverpatrone.

 

Sprengung

>> vollständiges Bild <<

 

Das früher verwendete Schwarzpulver wird wegen seiner langsamen Detonationsgeschwindigkeit nicht mehr benutzt. Der Bergmann nimmt heute brisante Sprengstoffe wie Dynamit und Ammon-Gelit mit schlagartiger Wirkung. Diese Sprengmittel benötigen zur Zündung einen kräftigen Detonationsstoß, der mit Hilfe einer Zündmaschine elektrisch über die zwischengeschaltete Zündkapsel ausgelöst wird.

 

Sprengungsmaterial

>> vollständiges Bild <<

 

Eine große Bedeutung erlangte die elektrische Zündung in den Erzgruben durch die sog. Millisekundenzünder, mit denen die Stückigkeit (Größe) beeinflusst werden kann. Durch die stark zertrümmernde Wirkung von Sprengungen unter Verwendung dieser Zünder lässt sich eine Kleinstückigkeit des Haufwerks schon beim Sprengen erreichen und damit auch die Wegfüllarbeit erleichtern.

 

Natürlich muss der hintere Teil des Bohrloches auch weiterhin mit dem Besatz verstopft werden, damit die bei der Detonation entstehenden Gase nicht rückwärts entweichen und die Sprengung verpufft.

 

bild

 

Mehrere Sprenglöcher bilden einen Abschlag. Alle Zünder eines Abschlags werden miteinander gekoppelt und anschließend mit einer elektrischen Zündmaschine aus sicherer Entfernung oder nach der letzten Schicht von einer zentralen Zündanlage ausgelöst.

 

Grubensprengung

>> vollständiges Bild <<