Bergamt Weilburg
Die Bergmeisterei Weilburg wurde mit der Verordnung vom 21.November 1842 als dritte Bergmeisterei neben Dillenburg und Diez eingerichtet.
Sie befand sich im „Alten Bergamt“ in der Mauerstraße.
Ihre Aufgabe war die bergpolizeiliche Beaufsichtigung der fiskalischen und der privaten Bergbaubetriebe, damals auch die Einziehung des Bergzehnten und sonstiger Abgaben.
1854 lagen im Bezirk der Bergmeisterei Weilburg insgesamt 290 in Betrieb befindliche Gruben. 608 Betriebe waren vorübergehend stillgelegt, mussten aber zur Erhaltung der Sicherheit mitgeprüft werden.
Der Bergbau wurde im Wesentlichen auf die Gewinnung von Braunkohle, Eisenerz, Blei, Zink, Kupfer, Mangan, Schwerspat, Dachschiefer, Walkererde und Ton betrieben.
Der Eisenerzbergbau erreichte 1872 eine Höchstförderung mit 1.241.687 Tonnen.
Politische Veränderungen brachten auch verwaltungstechnische Reformen und damit eine Ausweitung des Zuständigkeitsbereichs. Unter Weilburger Aufsicht standen schließlich große Teile des Bergreviers Wetzlar sowie die Reviere der Bergämter Dillenburg und Darmstadt. Hinzu kamen die Wahrnehmung berghoheitlicher Befugnisse sowie bergpolizeilicher, gewerbe- und gesundheitspolizeilicher Belange.
Bei der Umstrukturierung der hessischen Landesverwaltungen wurde das Weilburger Bergamt 1997 in seiner damaligen Form komplett aufgelöst und damit eine der letzten noch vorhandenen realen Positionen bergmännischer Tradition in Weilburg abgeschafft.
Bergamt, Frankfurter Straße
Unter dem Regierungspräsidium Gießen besteht dafür nun in der "Abteilung IV - Umwelt" das "Dezernat 44 - Bergaufsicht, Gentechnik, Strahlenschutz".
(nach: Karl Dietrich Wolter: Die Geschichte des Bergamtes Weilburg. in: Festschrift zum 150-jährigen Bestehen des Bergamtes Weilburg 1842- 1992, Weilburg 1992)